Während in Aachen der erste Elektro-Sprinter geladen wurde, kam noch in 2011 die Anfrage von der RWTH, ob wir auch mit größeren Leistungen laden können. Ziel war es ein „Schnellladesystem für Elektrobusse im ÖPNV“ für das Projekt SEB beizusteuern. Klar konnten wir, aber die Messlatte lag mit 500kW wirklich hoch.
Als der Zuwendungsbescheid 2012 vom BMBF kam ging es los. Wir definierten drei Entwicklungsziele: Sicherheit, Verfügbarkeit und einen niedrigen TCO. Das hatte Folgen:
Sicherheit bedienten wir mit einem massiven Betonhaus für die Elektronik und einem oben liegenden Kontaktsystem.
Verfügbarkeit konnten wir mit ausgewählten Komponenten aus dem Bahnbereich und Redundanzen sicherstellen.
Ein guter TCO ergab sich bei den Herstellkosten durch die direkte Anbindung an die Mittelspannung, so dass die sonst übliche 400V-Ebene entfällt. Der eigentliche Trick war aber den Wirkungsgrad extrem zu verbessern, so dass die Anlage durch Stromsparen sehr wirtschaftlich wurde.
Wir wählten eine leise Flüssigkühlung zur Wärmeabfuhr, so dass eine Aufstellung in Wohngebieten möglich ist und konnten die Leistung durch Parallelschalten mehrer Leistungsteile in einem weiten Bereich variieren.
Der Teststand im Werk Dinslaken stand 2014, Auslieferung der Ersten von drei Anlagen zu den Stadtwerken Münster erfolgte 2015.
Die Ladeleistung wurde mit dem Versuchsbus von VDL nachgewiesen, der mit einer wassergekühlten MNC-Batterien von Fa. Hoppecke ausgerüstet war.
Als Kontaktsystem kam ein Seitenstecker der RWTH Aachen zum Einsatz. Dieser wurde aber bald durch einen Dachpantographen der Fa. Schunk abgelöst.
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