Meine Company ist in der Bahnindustrie beheimatet und macht Batterieladegeräte seit es Halbleiter gibt. Das sind robuste Kisten, die für sehr rauhe Umgebungen konzipiert sind. Sie fahren in Lokomotiven und Reisezugwagen durch die Welt, sehen Kohlengruben und Wüsten und müssen 20 Jahre und länger klaglos arbeiten. Und dabei gibt es keine Pausen.
OK, nun hatten wir diese tollen Lader, aber das Geschäft lief schleppend. Während andere inzwischen in der Windkraft gut verdienten, dümpelten wir vor uns hin. Fazit war, wir brauchen neue Märkte.
Am Horizont zeichnete sich ab, dass die E-Mobility mal ein großes Ding wird. Wir hatten dafür eigentlich alles zusammen und fanden unseren ersten Kunden 2010 in der RWTH Aachen. Für das Projekt SmartWheels wurde am ISEA ein Sprinter zum Elektrobus umgebaut.
Der Sprinter bekam wassergekühlte Zellen von Kokam und wollte viel Strom zum Laden. Also griffen wir ins Regal und bauten aus vorhandenen 30kW-Leistungsteilen, die sonst in Reisezügen eingesetzt werden eine Ladestation mit 30kW und eine zweite mit 60kW DC-Leistung auf.
Die Lader nannten wir EVA400, passend zur Eingangsspannung. Sie hatten einen Chademo-Stecker, arbeiten mit einem eigenen CAN-Protokoll und hatten schon damals eine Sicherheitsschleife und ein solides DC-Schütz am Ausgang.
Wir lieferten pünktlich in 2011, das Laden funktionierte gut, der Bus fuhr in Aachen auf und ab, aber musste mit Sandsäcken als Passagieren vorlieb nehmen, da er keine Zulassung zur Personenbeförderung hatte.
Fazit: Wir hatten in Rekordzeit einen DC-Schnelllader gebaut und in Betrieb genommen. Leider wurde davon kein weiterer verkauft, weil in diesem Markt niemand den Preis für solide Bahntechnik bezahlen wollte.